Ein weiteres Jahr Haft. Husamettin Dogan, der einzige, der gegen die Verurteilung in Berufung gegangen ist unter den 50 Personen, die wegen Vergewaltigung von Gisèle Pelicot schuldig gesprochen wurden, erhielt eine Strafe von zehn Jahren Freiheitsentzug, statt der im ersten Urteil vorgesehenen neun Jahre. Das Urteil wurde gestern, am Donnerstag, dem 9. Oktober, in Frankreich gefällt, wo der Prozess zu dem furchtbaren Fall der 72-jährigen Frau endete, die von ihrem Ehemann mit Sedativa betäubt und Dutzenden von Unbekannten zur Vergewaltigung freigegeben worden war, während sie bewusstlos war.
Prozess Gisèle Pelicot, Berufung eingelegt und Richter erhöhen die Strafe
Für Dogan, wie gesagt, betrug die Haftstrafe, die vom Berufungsgericht Nîmes festgelegt wurde, ein Jahr länger als die im ersten Gerichtsverfahren verhängte Strafe. Der 42-Jährige, der wie die anderen 49 Angeklagten wegen sexueller Gewalt und Vergewaltigung unter dem Einfluss von Sedativa schuldig gesprochen wurde, hatte die Frau in der Nacht vom 28. auf den 29. Juni 2019 missbraucht; er hatte behauptet, niemals vorgehabt zu haben, sie zu vergewaltigen, und behauptete, von dem Ex-Ehemann der Frau, Dominique Pelicot, in eine Falle getrieben worden zu sein. In ihrer Aussage vor dem Gericht von Nîmes beschuldigte Gisèle Dogan, einen Arbeiter und Familienvater, sie vergewaltigt zu haben, und forderte ihn auf, die Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen.
Während der Berufungsverhandlungen legten die Ermittler ein Video vor, das beweist, dass der Mann sich mindestens drei Stunden und 24 Minuten im Haus Pelicot aufgehalten hat und nicht wie behauptet nur eine halbe Stunde, und es zeigt ihn, wie er eine reglose Gisèle vergewaltigt. Wenn im ersten Instanzenprozess ein Fünf-Richter-Gremium die Urteile gegen Dominique Pelicot und seine 50 Komplizen gefällt hatte, so entschied diesmal eine Laienjury aus fünf Männern und vier Frauen über das Schicksal von Dogan.
Verurteilungen der übrigen 49 Vergewaltiger: Strafen von 3 bis 15 Jahren
Die übrigen 49 verurteilten Männer erhielten Strafen, die von drei Jahren Haft, davon zwei auf Bewährung, bis zu 15 Jahren reichen; einem Mann wurden 15 Jahre verhängt, weil er Gisèle sechs Mal missbraucht hatte. Ein weiterer Mann, der Gisèle Pelicot nicht angegriffen hatte, aber wiederholt die eigene Frau mit Hilfe von Dominique Pelicot missbraucht hatte, wurde zu 12 Jahren verurteilt.
